Ein neuer Care Point entsteht in Chilando

Chilando liegt abgelegen, fernab der Hauptstraße, inmitten der weiten Landschaften Sambias. Es fehlt an Infrastruktur, Arbeitsmöglichkeiten und Perspektiven für die Menschen und ist daher auch ein schwieriger Ort zum Aufwachsen. Genau in solchen Regionen will Hands at Work anpacken: dort, wo nicht nur Armut das Leben prägt, sondern auch Hoffnung verloren geht. Im Winter 2024 hat Hands at Work die Arbeit in Chilando begonnen und das ist die Geschichte:

  • Oktober 2024 – Die ersten Schritte

Am Anfang stehen Gespräche zwischen der örtlichen Kirche und der Gemeindeleitung mit dem Wunsch, einen neuen Care Point aufzubauen. Die Kirche soll zum Mittelpunkt der Unterstützung für die Kinder und Familien werden. Aus den ersten Begegnungen entsteht eine Zusammenarbeit mit dem Ziel, bald einen Care Point zu eröffnen.

Das Team von Hands at Work in Sambia kennt die Region und weiß um die schwierigen Bedingungen. Es gibt keinen Zugang zu Versorgungs- und Unterstützungsstrukturen. Drei Brunnen versorgen das Dorf, zu wenig um flächendeckende Versorgung zu garantieren. Chilando ist eine landwirtschaftlich geprägte Gemeinschaft mit zwei Schulen, die jedoch nur aus einfachen, von den Bewohnern errichteten Strukturen bestehen. Trotz dieser Herausforderungen zeigt sich ein starker Zusammenhalt: Menschen packen an, helfen einander und bringen großes Engagement ein, um Veränderungen möglich zu machen. Ein spürbarer Gemeinschaftsgeist prägt den Ort.

 
  • Januar 2025 – Die Gemeinschaft kennenlernen

Das Team geht einen Schritt weiter und lernt die Familien vor Ort kennen. Sie besuchen sie in ihren Häusern und gewinnen ein klares Bild davon, wie das Leben aussieht. Dieser Schritt ist entscheidend, um die Gemeinde wirklich kennenzulernen und herauszufinden, welche Kinder den größten Unterstützungsbedarf haben. Diese Kinder werden später zum Care Point eingeladen. Bei den Besuchen sind Pastoren und Kirchenleiter dabei. Sie kennen die Sorgen der Familien und sind von Anfang an ein wichtiger Teil des Prozesses.

 
  • Februar 2025 – Vision teilen

In einem Treffen mit Kirchen-, Gemeinde- und Schulvertretern stellt Hands at Work das Modell seiner Arbeit vor: klein beginnen, Schritt für Schritt wachsen, bis die Gemeinschaft sich selbstständig trägt.

 
  • März 2025 – Schulung der Care Worker

In der örtlichen Kirche finden Schulungen für alle statt, die sich engagieren wollen. Im Mittelpunkt steht die Vision von Hands at Work und die Bedeutung von persönlicher und beziehungsorientierter Fürsorge. Diese Freiwilligen werden Care Worker und kümmern sich später um die Kinder am Care Point und führen auch Hausbesuche, sogenannte „Holy Home Visits“, durch. Dabei besuchen sie die Familien zu Hause, hören zu, beten mit ihnen und bieten Unterstützung.
 Die Reaktion der Menschen in Chilando ist ermutigend: voller Begeisterung stellt die Gemeinschaft Land für den Care Point zur Verfügung. Einen Ort, an dem Kinder willkommen sind, versorgt werden und Fürsorge erfahren.

 
  • April 2025 – Die erste Mahlzeit

Am 1. April beginnt die erste Säule der Grundversorgung: Essen. Sieben Care Worker aus der Gemeinde kochen und holen Wasser. Bis zum Mittag treffen 36 der 50 registrierten Kinder gemeinsam mit ihren Eltern am Care Point ein. Es gibt Kapenta (kleine getrocknete Fische), Gemüse und Nshima (Maisbrei). Nach der Mahlzeit tauschen sich die Care Worker in einer Reflexionsrunde aus. In den nächsten Tagen werden weitere Kinder erwartet. Begeisterung und Eigeninitiative sind deutlich spürbar.

 
  • Blick in die Zukunft

Die Mahlzeiten bilden nur den Anfang. Geplant sind:

  • Zugang zu Bildung und grundlegender Gesundheitsversorgung

  • Fortlaufende Schulung und Unterstützung der Care Worker

  • Regelmäßige Hausbesuche

  • Angebote wie Bibelstunden, Jugendgruppen, Programme für Kinder unter fünf Jahren und Unterstützung für Hauptbezugspersonen

  • Bau von Infrastruktur am Care Point: Kochunterstand, Sitzgelegenheiten, Lagerraum

  • Aktive Beteiligung der gesamten Gemeinschaft

Eine Toilettenanlage ist bereits vorhanden. Sie sorgt für Hygiene und trägt dazu bei, einen Ort zu schaffen, an dem sich die Kinder sicher und zuhause fühlen.“

So beginnt in Chilando eine Geschichte, die von Herausforderungen erzählt, aber noch stärker geprägt ist vom Willen der Gemeinschaft und der Hoffnung, die Veränderung schafft.