Jedes Jahr veröffentlicht Hands at Work ein Update zu jedem Care Point. Ziel ist es, einen Überblick darüber zu geben, was im vergangenen Jahr geschehen ist, welche Hoffnungen entstanden sind und vor welchen Herausforderungen wir weiterhin stehen. Der Bericht gliedert sich in drei Bereiche: das Leben am Care Point, Aktivitäten und Projekte sowie die Geschichte eines Kindes, die verdeutlicht, wie bedeutsam unsere Arbeit ist. Mluti liegt uns besonders am Herzen, denn dieser Care Point wird durch das Patenprojekt Afrika, einen deutschen Partner, unterstützt.
Das Leben am Care Point
Jeden Tag besuchen rund 70 Kinder den Care Point, wo sie von sechs engagierten ehrenamtlichen Care Workern betreut werden. Mit viel Liebe und Aufmerksamkeit sorgen sie dafür, dass jedes Kind sowohl körperlich als auch emotional unterstützt wird. Im vergangenen Jahr wurde deutlich, wie die Gemeinschaft am Care Point in Mluti enger zusammengewachsen ist. Die Jugendlichen übernehmen zunehmend Verantwortung, engagieren sich am Care Point, halten die Umgebung sauber, unterstützen die Care Worker und kümmern sich um die jüngeren Kinder.
Ein örtlicher Pastor besucht den Care Point mehrmals pro Woche. Er steht den Care Workern zur Seite und teilt in den gemeinsamen Gebetszeiten Gottes Wort mit der Gemeinschaft.
Auch im Team der Care Worker ist ein positiver Wandel zu spüren: Sie organisieren sich nun in Gruppen, die an festen Tagen vor Ort sind. Das gibt ihnen mehr Flexibilität und stellt gleichzeitig sicher, dass die Kinder an jedem Tag verlässlich Mahlzeiten und Betreuung erhalten.
Dennoch gibt es in der Region weiterhin viel Leid. Besonders der Missbrauch, unter dem viele Kinder leiden, hinterlässt tiefe seelische Wunden. Hinzu kommt, dass der Einfluss traditioneller Praktiken und Heiler weiterhin groß ist, sodass manche Familien christlichen Glauben mit Ahnenkult vermischen.
Aktivitäten und Projekte
In diesem Jahr hatten mehrere Jugendliche sowie Kinder im Alter von 6 bis 12 Jahren die Möglichkeit, an Jugendcamps teilzunehmen. Bei diesen Begegnungen kamen Kinder und Jugendliche aus verschiedenen Care Points zusammen, um Gemeinschaft zu erleben, voneinander zu lernen und sich gegenseitig zu ermutigen. Ziel der Camps ist es, dass sie sich offen austauschen und teilen, wie Gott in ihrem Leben wirkt. Die Förderung junger Menschen liegt Hands at Work besonders am Herzen. Sie sollen zu Vorbildern in ihrer Umgebung werden und dazu beitragen, eine neue Generation heranzubilden, die hoffnungsvolle Werte lebt und weitervermittelt.
Auch die Care Worker kamen zu einem gemeinsamen Treffen zusammen, bei dem sie an einem Glaubenskurs teilnahmen. Diese kraftvolle Zeit der Erneuerung bot ihnen die Gelegenheit, sich neu auf Jesus und ihre Rolle als Betreuer und Care Worker zu besinnen.
Eine spannende Entwicklung war in diesem Jahr die Einführung sogenannter einkommensschaffender Aktivitäten. Dabei entwickeln Care Worker eigene Projekte, um ein zusätzliches Einkommen zu erzielen und ihre Familien besser unterstützen zu können. Besonders hervorzuheben ist eine Care Workerin, die mit großer Hingabe mehrere Schweine aufgezogen hat. Solche Initiativen stärken die Care Worker zusätzlich, während sie weiterhin mit Engagement für die Kinder da sind.
Ein besonderes Highlight waren in diesem Jahr die Besuche durch Teams und Gäste am Care Point. Ihre Anwesenheit stellte eine große Bereicherung dar: Sie lauschten den Geschichten der Kinder und Care Worker, besuchten Familien vor Ort und beteiligten sich aktiv am Alltag des Care Points. Zudem wurde der Spielplatz renoviert, der ein Ort der Freude und Begegnung für die Kinder ist und bleibt.
Spielplatz und Schweineprojekt: Kinder genießen den renovierten Spielplatz, während die Care Worker durch ihre einkommensschaffenden Aktivitäten zusätzliche Unterstützung für ihre Familien erhalten.
Die Geschichte von Felix
Anfang dieses Jahres zog der zehnjährige Felix (Name geändert) mit seiner Familie von Mosambik nach Südafrika, in der Hoffnung, hier bessere Chancen auf Arbeit zu finden. Da sie alle nur Portugiesisch sprechen, standen sie bei ihrer Ankunft vor der großen Herausforderung, sich in der örtlichen Sprache nicht verständigen zu können. Die Care Worker trafen Felix und seine Geschwister zum ersten Mal, als sie zum Care Point kamen, um mit den anderen Kindern zu spielen. Die Care Worker, die sich in der Region gut auskennen und wissen, wie schwer es Familien mit Migrationsgeschichte haben, besuchten kurz darauf Felix’ Familie zu Hause, um sie kennenzulernen und ihre Geschichte zu hören. Während sie eine Beziehung zu ihnen aufbauten, erfuhren sie mehr über ihre Situation und luden die Familie ein, Teil des Care Points zu werden.
Seit seinem Beitritt im März haben die Care Worker eine große Veränderung bei Felix bemerkt. Er fühlt sich am Care Point inzwischen wie zu Hause, ist fröhlich und hat viel Spaß mit den anderen Kindern. Felix und seien Geschwistern fehlen allerdings die notwendigen Ausweisdokumente, um in Südafrika die Schule besuchen zu können. Stattdessen kommen sie jeden Morgen zum Care Point, wo sie Frühstück bekommen und liebevoll von den Care Workern betreut werden.
